Teil 3 von 4 der Artikelreihe zum 60-jährigen Jubiläum – „Er hat es probiert, aber nicht geschafft“, urteilt LSV-Urgestein Hans-Willy Winz über die Versuche von Tennislegende Reinhold Skubch, ihm das Tennisspielen beizubringen. „Allerdings hat es auch nach ihm niemand geschafft, auch nicht Christoph ’Stoffel’ Reichert, der immerhin noch vor kurzem mit Tennisprofi Jan-Lennard Struff in der weiten Welt unterwegs war“, scherzt Winz. Die Familie Skubch ist allen LSV-Mitgliedern – und vermutlich nahezu der gesamten Lüner Tennisszene – noch immer intensiv in Erinnerung. Monika und Reinhold bewirtschafteten eine Zeit lang das LSV-Clubhaus und schwangen auch erfolgreich die Tennisrackets in der Lippeaue und später in der Geist.

Fauxpas beim Platzbau 1970
Anekdoten aus der frühen zeit des LSV Tennis gibt es viele. Uli Lettau, noch heute als Schriftführer im Vorstand der Tennis-Geister aktiv, erinnert sich zum Beispiel an die vielen Teenager im Jahre 1970, die fachkundig beobachteten, wie 1970 die neuen Plätze in der Geist gebaut wurden und den Vorstand erst nach Fertigestellung und Umzäunung darauf hinwiesen, dass die Courts um einiges zu kurz angelegt wurden und nicht den vorgeschriebenen Maßen entsprachen. So musste nachgebessert werden, ehe Oberbürgermeister Hans-Werner Harzer nach Übergabe der Plätze den ersten Spatenstich für das neue Clubhaus setzen konnte. Hildegard Fricke erinnert sich an den ersten Jahresbeitrag: „Drei Deutsche Mark waren damals zu berappen und für die Aufnahme musste man sogar Bürgen mitbringen. Es war verdammt schwer, in den bestehenden elitären Kreis aufgenommen zu werden. Die legendären ‚Lambrusco-Feten‘ und auch die etablierten Bürgen halfen Neumitgliedern dabei, im Club Fuß zu fassen. Tochter Sabine fragt sich heute, wie ein Sonntag in der Familie ohne den Tennisverein wohl ausgesehen hätte. „Die Sonntage haben wir allesamt auf dem Tennisplatz verbracht. Gespielt wurde nicht daheim, sondern am Platz, später auch Tennis! Sonntage daheim gab es für uns praktisch nicht…“ Ein Leben für den Tennissport, nicht nur bei Familie Fricke. Überhaupt war alles sehr familiär beim Lüner SV. „Agnes und Willi Köster, lange Jahre die guten Seelen in unserem Club, haben sich beispielsweise nicht nur um die Plätze und die Bewirtung gekümmert, sondern manchmal auch als Babysitter fungiert“, denkt Margrit Lettau an die guten alten Tage zurück. So etwas ist in der schnelllebigen heutigen Zeit wohl undenkbar.

Aus der Vereinschronik des Lüner SV – Tennis
5. Juli 1975: Richtfest für das neue Clubhaus +++ 27. März 1976: Offizielle Einweihungsfeier des Clubhauses +++ 1. Mai 1981: 25-jähriges Vereinsbestehen mit Einweihung des durch Landesmittel geförderten Hartplatz Nummer sieben +++ 1986 wurde unter Federführung der Fachschaft Tennis in Persona Uli Lettau und Erich Toberg eine neue Satzung für den ‚Gesamt-LSV‘ entworfen +++ 1987 verlässt das Ehepaar Köster den Lüner SV nach elfjähriger Platz- und Clubhausmeistertätigkeit – eine Ära geht zu Ende +++ 1988 löst sich der ‚alte’ Vorstand auf. Nur Dr. Hans Stephan und Uli Lettau bleiben den Tennisspielern vorstehend erhalten +++ 1990 wurde das Clubhaus umgebaut, die Stadt sowie insgesamt 20 Sponsoren halfen dabei, dieses Projekt finanziell zu unterstützen.

Foto v.l. Hans-Willy Winz, Margrit Lettau, Hildegard Fricke und Uli Lettau (RN–Foto Kellermann)