Teil 2 von 4 der Artikelreihe zum 60-jährigen Jubiläum – Er war gerade in Amt und Würden, als er sich mit der wohl unangenehmsten Aufgabe in der Geschichte der LSV-Tennisspieler konfrontiert sah: Klaus Brosza. Der ‚Mann mit der Pfeife‘ musste mit seinen Vorstandskollegen der Abteilung Tennis im Lüner SV den berühmten gordischen Knoten durchschlagen, hatten sich die Kollegen Fußballer doch durch Misswirtschaft immens verschuldet.

Die Fachschaften Turnen, Tennis und Handball sprangen finanziell am stärksten in die Bresche, gleichwohl musste eine wegweisende Entscheidung gefällt werden, um diese vereinsbedrohliche Situation nicht zum Fass ohne Boden werden zu lassen. „Das war ein sehr schwieriger und für die Tennisspieler extrem kostspieliger Prozess“, erinnert sich Brosza, der die Tennisspieler von 1991 bis 2003 sehr erfolgreich führte. „Wenn wir den Schritt in die Selbstständigkeit nicht gegangen wären, würde heute in der Geist vielleicht kein Tennis mehr gespielt“, so Brosza weiter.

Dr. Hans Stephan prägt Vereinshistorie
Lange Zeit mit im Vorstand und prägende Figur in der Vereinshistorie ist Dr. Hans Stephan. Thomas Biermann erinnert sich: „Nicht nur die extrem unorthodoxe Spielweise von Hans bleibt allen für immer im Gedächtnis, auch sein ungeheures Organisationsgeschick sowie sein Ehrgeiz, den Verein voranzutreiben!“ In der Tat ist Dr. Hans Stephan, der auch das Amt des Fachsportwarts Tennis in Lünen eine gefühlte Ewigkeit ausgeübt hat, eine ‚lebende Club-Legende‘, wie auch Uli Lukaschek und Hans Hubbertz unisono bestätigen: „Hans hatte seine eigene Art, Tennis zu spielen“, so Hubbertz. „Die um die Hüfte gebundene Strickjacke sowie der mit Draht geflickte Holzschläger durften bei keinem Auftritt fehlen! Auf diese Art und Weise hat er jedenfalls mehr Matches gewonnen, als verloren, so viel steht fest.“ Klaus Brosza und Dr. Hans Stephan, zwei ‚Geister‘, die Vereinsgeschichte schrieben. Fortsetzung am kommenden Donnerstag…

Blick auf die Vorsitzenden des Lüner SV – Tennis:
Von der Gründung im Jahr 1956 führte Aloys Holtkamp die Geschicke der Tennisspieler drei Jahre, ehe er das Zepter an Dr. Hermann Urbahn weiter reichte. Auch dieser war drei Jahre im Amt, bis Studiendirektor Werner Tittmann 1962 übernahm. Ihm war es zu verdanken, dass viele Jugendliche den Weg in die Lippeaue fanden. Dieter Kersebohm folgte 1971 in der Historie der Vorsitzenden, er schuf in der Geist die Plätze drei und vier. 1974/75 übernahm Horst Fricke den Verein in einer ganz schwierigen Zeit. Unter ihm erfolgte die Grundsteinlegung für das Clubhaus. 1975 übernahm Erich Toberg die Regie für satte zwölf Jahre. Er gab das Motto ’Tennis als Volkssport’ vor und errichtete die Plätze fünf bis sieben, stellte auch das Clubhaus fertig. Jürgen ‚Philipp‘ Middendorf stand dem LSV in der Zeit von 1987 bis 1991 vor, musste aus beruflichen Gründen das Amt abgeben. Unter Middendorf wurde das Clubhaus so umgebaut, wie man es heute vorfindet. Klaus Brosza musste 1991 die Tennisfachschaft des Lüner SV retten. Wegen der durch die Fußballer verursachten finanziellen Schieflage des Gesamtvereins musste sich Brosza mit seinen Vorstandskollegen auf der Suche nach einer Lösung mächtig strecken, damit in der Geist weiter Tennis gespielt werden konnte. Unter Brosza wurde der beliebte Lüner Senioren-Cup ins Leben gerufen. 2003 übernahm Armin Ott, ein Generationswechsel wurde vollzogen. Seit zwei Jahren führt Frank Krischer die Tennisspieler an. Unter ihm wurde die Fusion mit dem benachbarten OTC Union Lünen erfolgreich unter Dach und Fach gebracht. Vertreten wird er vom einstigen Vorsitzenden des OTC, André Grünke.

Foto v.l. Thomas Biermann, Hans Hubbertz, Uli Lukaschek und Klaus Brosza (RN-Foto Kellermann)